Zum Hauptinhalt springen

Nach der Tschernobyl-Nuklearkatastrophe (UdSSR, 26.04.1986) wurde in Deutschland schon im Sommer 1986 das „Integrierte Mess- und Informationssystem“, kurz IMIS, geschaffen für die koordinierte, engmaschige und kontinuierliche Überwachung der Radioaktivität in unserer Umwelt.

IMIS besteht aus verschiedenen Komponenten, die zusammen ein umfassendes Lagebild erzeugen:

  • Das BfS betreibt ein automatisches Messnetz zur kontinuierlichen Überwachung der Gamma-Ortsdosisleistung. Diese über 1800 Geräte können alle 10 Minuten Informationen über die momentane Strahlungsintensität am Standort liefern.
  • Die Radioaktivität in Luft, Niederschlag, Bundeswasserstraßen sowie der Nord-und Ostsee wird von verschiedenen Bundesbehörden fortlaufend überwacht.
  • Etwa 40 Messlabore der Bundesländer messen die Radioaktivitätskonzentration verschiedener Umweltmedien mit Bedeutung für Mensch und Tier (Wässer, Nahrungs- und Futtermittel, Boden, Bewuchs).
  • Verschiedene Leitstellen kontrollieren die Ergebnisse

Weiterlesen … IMIS

Nach einem auf der AVV IMIS und Erlassen der Landesregierung basierenden Plan werden im jährlichen Rhythmus Proben verschiedenster Umweltmedien genommen, beispielsweise:

  • Trinkwasser
  • Milch und Milchprodukte
  • Pflanzliche Lebensmittel (Gemüse, Getreide, Kartoffeln, Obst)
  • Fleisch von Rind, Schwein und Geflügel
  • Futtermittel für Tiere wie Weidegrün, Getreide, Mais, Rüben
  • Als Umweltindikatoren werden überprüft: Oberflächenwässer, Grundwässer, frischer Pflanzenbewuchs und Böden, Abwässer und Klärschlamme, sowie Schwebstoffe und Sedimente aus Gewässern.
  • Eine Besonderheit ist das regionale Programm zur Untersuchung von Wildschweinfleisch im Winter, wenn die Schweine jahreszeitbedingt mehr radioaktiv belastete Nahrung (Pilze, Wurzeln)

Weiterlesen … Probenarten + Probennahme

Für die Untersuchung der Proben auf Gammastrahler (wie z. B. Cäsium -134 und -137, Iod-131, Cobalt-60, Beryllium-7)  setzt das CVUA-OWL vier Gamma-Vielkanalanalysatoren mit Halbleiterdetektoren ein.

Um Proben auf Betastrahler (z. B. Strontium-90, Yttrium-90, Tritium) zu untersuchen, verwenden wir einen Flüssig-Szintillationszähler (liquid scintillation counter).

In Ostwestfalen-Lippe ist die allgemeine Kontamination durch Radionuklide gering bis bedeutungslos:

Die Belastungen durch die oberirdischen Atomtests in den 1950er und 1960er Jahren sind inzwischen so weit abgeklungen, dass die Aktivität in der natürlichen Strahlung untergeht.

Die Reaktorkatstrophe von Tschernobyl hat die Region OWL im Ganzen deutlich weniger kontaminiert als z. B. die Gegenden südlich der Donau und im Bayrischen Wald.  Für unsere Region ist die Restaktivität ungefährlich niedrig. In den letzten Jahren (2014 bis 2016) wurden bei den Proben aus OWL die Aktivitätsgrenzwerte weit unterschritten: Bodenproben aus OWL Cäsium-137 wiesen Aktivitäten von 11 Bequerel je kg (Bq/kg) auf, Pflanzenbewuchs war typischerweise

Weiterlesen … Umweltradioaktivität in OWL